Aktuelle Informationsbroschüre: „Fakten zur Asylpolitik“

Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration hat eine kurze Informationsbroschüre zum Thema Asylpolitik zusammengestellt. Das Papier vermittelt anschaulich Daten und Fakten zum Asylverfahren in Deutschland, den Leistungen für Asylbewerber, den Voraussetzungen für Flüchtlinge um sich weiterzubilden oder zu arbeiten, den aktuellen Zahlen fremdenfeindlicher Übergriffe und der Rolle Deutschlands innerhalb der Europäischen Asylpolitik. Die „Fakten zur Asylpolitik“ beziehen sich auf sehr aktuelle – Stand 23.10.2015 – Informationen.

Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) ist eine Initiative von Stiftung Mercator, VolkswagenStiftung, Bertelsmann Stiftung, Freudenberg Stiftung, Robert Bosch Stiftung, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und Vodafone Stiftung Deutschland. Der Rat versteht sich, wie auf der Webseite zu lesen ist, als eine „unabhängige Institution der wissenschaftlichen Politikberatung“. In dieser Funktion wird seit 2010 einmal jährlich ein Gutachten publiziert, welches Informationen zu den Themen Integration und Migration versammelt und Empfehlungen für kommende politische Entscheidungen ausspricht.

www.svr-migration.de

Infoportal Flucht & Asyl

Der Landesverband Soziokultur Sachsen e.V. hat auf seiner Webseite das Infoportal Flucht & Asyl eingerichtet. Auf diesem Portal werden Informationen, Praxistipps und -beispiele rund um das Thema Asyl und Flüchtlingshilfe vorgestellt.

Im Veranstaltungskalender finden sich Hinweise auf Fortbildungen, Vorträge, Workshops, etc. in ganz Sachsen. Unter dem Punkt Flüchtlingsarbeit stellt das Portal Informationen und weiterführende Links zu Themen wie Ehrenamt, Alltagsbegleitung, Kinder- und Jugendarbeit, Sprachförderung, Traumatisierung oder Sachspenden, zusammen.

Abgesehen von diesen praktischen Tipps, gibt das Infoportal auch Auskunft über aktuelle Nachrichten, Statistiken und andere Publikationen. Diese werden übersichtlich präsentiert und mit einer Kurzbeschreibung versehen. Ein Link führt direkt zum jeweiligen Dokument. So können Broschüren, Ratgeber und allgemeine Grundlagen der Amadeu Antonio Stiftung, des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, des Asylzentrums Tübingen, der Stadt Leipzig, der Caritas und vielen anderen, heruntergeladen werden.

Dokumentarfilm „Boza“ im Institut für Zukunft

Am Freitag den 16.10. zeigt das Institut für Zukunft „Boza“, einen Dokumentarfilm des tunesischen Regisseurs Walid Fellah. Der Film aus dem Jahr 2014 berichtet über die Situation von Migrant_innen in Marokko, die sich auf dem Weg nach Europa befinden. Im Folgenden ein paar Auszüge aus der Filmbeschreibung:

„BOZA“ bedeutet „Sieg“ in der westafrikanischen Sprache Bambara und „BOZA“ rufen die Migrant_innen aus Ländern der südlichen Sahara, wenn sie es, nach Jahren vergeblicher Versuche, endlich schaffen die Grenzen und Mauern Europas zu überwinden.

Der Film zeigt die brutalen Auswirkungen der, von Europa forcierten und finanzierten, Grenzpolitik im Maghreb und die schlechten Lebensbedingungen von Migrant_innen, die sich in den marrokanischen Wälder, nahe der spanischen Kolonien Ceuta und Melilla, verstecken. […] einmal in Europa angekommen, findet die Odyssee kein Ende. Geflüchtete und Migrant_innen müssen gegen ein rassistisches Asylsystem kämpfen, für Jahre eingesperrt in isolierten Lagern ohne Perspektive.

Der tunesische Regisseur Walid Fellah begleitete Geflüchtete auf ihrer heimlichen Flucht und stellte eine Verbindung zum Kampf der Geflüchteten in Europa her. […] Im Kontrast zu den meisten europäischen Filmen über das Grenzregime, betont „BOZA“ die Perspektive von Geflüchteten und Migrant_innen, die die europäischen Grenzen nicht akzeptieren.

Der Kurzfilm (55 Min.) startet um 21 Uhr und wird in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln vorgeführt. Im Anschluss gibt es eine Diskussion mit der Gruppe „Refugees for Change“. Ab 23 Uhr geht es mit der Soliparty „Atopie & Refugees Welcome“ weiter.

Ort: Institut Für Zukunft, An den Tierklinken 38-40, 04103 Leipzig

Netzwerk gegen Islamfeindlichkeit und Rassismus

Das Netzwerk gegen Islamfeindlichkeit und Rassismus Leipzig (NIR) ist seit 2010 in Leipzig aktiv und betreibt eine Online-Plattform, die ein vielfältiges Angebot aufweist. Inhaltlich reicht die Spanne von den Lebenswelten einzelner in der Stadt lebender Muslim_innen, über journalistische Beiträge bis hin zu wissenschaftlichen Vorträgen und – beispielsweise – einem Seminarreader der Universität Hamburg mit dem Titel: „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen…“.

In der Mediathek der Webseite finden sich eine Vielzahl von Videos zu den Themen Islam, Salafismus, Islamkritik und Islamophobie. Thematisiert wird dabei unter anderem die Darstellung des Islam durch verschiedene Medien. Des Weiteren gibt es eine übersichtlich gestaltete Linksammlung, in der auf andere Initiativen, Artikel, die Berichterstattung über das NIR selbst und weitere Quellen zum Thema Islamophobie hingewiesen wird. Abgesehen davon bietet die Webseite betroffenen Muslim_innen die Möglichkeit, anonym von ihren Erfahrungen zu berichten.

Die Sparten Veranstaltungen und Neuigkeiten der Online-Plattform wurden in den letzten Monaten leider etwas vernachlässigt, dennoch lohnt sich ein Blick auf die Webseite, schon aus den oben erwähnten Gründen.

www.nir-leipzig.net

Spendenlauf für Flüchtlingskinder

Am Freitag den 9. Oktober 2015 findet zwischen 14:00 und 16:00 Uhr ein Spendenlauf zur Unterstützung von Flüchtlingsfamilien statt.

Organisiert wird der Lauf von der International School Leipzig, deren Campus in der Könneritzstr. 47 den Startpunkt der Strecke darstellt. Mitmachen können alle die Lust haben. Für 10,- Euro erhalten Teilnehmende eine Startnummer für den Lauf, der durch den nahegelegenen Park führt.

Im Anschluss laden ein Kuchenbuffet, Live-Musik und heiße Getränke dazu ein noch ein wenig zu verweilen.

Eindrücke von der Demokratiekonferenz 2015

Ende September waren wir auf der 4. Internationalen Demokratiekonferenz in Leipzig und wollen euch hier ein paar von unseren Erlebnissen schildern.

Zwei Tage lang haben sich etwa 350 Jugendliche mit dem Thema Demokratie auseinandergesetzt. Mit einem Workshopmix zu sechs verschiedenen Themenbereichen, hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich je nach eigenem Interessenschwerpunkt an der Konferenz zu beteiligen. Allein für den Bereich Asyl und Migration gab es neben unserem Workshop zwei weitere, von der Stiftung Friedliche Revolution und Amnesty International durchgeführte Angebote. Am liebsten hätten wir selber in den einen oder anderen Workshop reingeschnuppert.

Trotz erhöhtem Geräuschpegel – fast alle Workshops fanden parallel in einem großen Saal statt – haben sich unsere Teilnehmer_innen super beteiligt. Neben einem Quiz zum Thema Migration gab es unter anderem die Möglichkeit, bei einem Spiel mitzumachen, das die Vielfalt, aber auch ungleiche Handlungsmöglichkeiten von Menschen in unserer Gesellschaft beleuchtet. Am zweiten Konferenztag konnten wir durch verschiedene Beispiele eine angeregte Diskussion darüber anregen, was einen interkulturellen Konflikt ausmacht und wie man damit umgehen kann.

Wir hatten sehr viel Spaß mit unserer Gruppe und wollen uns an dieser Stelle nochmal für eure Teilnahme bedanken! Wir hoffen, dass ihr ein paar schöne Erinnerungen und Anregungen mit nach Hause nehmen konntet.

Interessierte können sich auf der Webseite der Demokratiekonferenz einen Eindruck von der Atmosphäre der Konferenz verschaffen.

Diversity Training auf der 4. Internationalen Demokratiekonferenz

Am 25. und 26. September 2015 findet die 4. Internationale Demokratiekonferenz in Leipzig statt. Unter dem Motto „Wir sind Demokratie! Jugend und Politik im Dialog“ nehmen über 350 Jugendliche an 16 verschiedenen Workshops teil. Zur Auswahl stehen die Themenkomplexe Gesellschaft im Wandel, Jugendbeteiligung, Digitale Welt, Baustelle Demokratie, Umweltbewusstsein und Asyl & Migration. Auch wir sind mit dem Workshop „Hiergeblieben! Vielfalt gestalten“ dabei und schon gespannt darauf, welche Diskussionen und gemeinsamen Ideen auf der Konferenz entstehen werden!

Brückenfest „Willkommen in Leipzig“ am 19. September 2015

ankommen.platznehmen.zusammenleben

„Leipzig nimmt Platz“ veranstaltet am 19. September ein Fest auf der Sachsenbrücke. Im Kontext von Migration und Flucht soll mit Musik, Infoständen, Kleinkunst, Spendensammlung und gastronomischen Angeboten der Brückenschlag gemeinsam gelingen. Wir wollen alle Menschen in Leipzig für die Brisanz des Rassismus sensibilisieren und wieder zur breiten Beteiligung am Protest aufrufen.

Das Grundrecht auf Asyl ist nicht verhandelbar. Die Menschenrechte sind nicht verhandelbar. Dennoch erleben wir in Leipzig und Sachsen seit Wochen, wie Menschenrechte beschnitten werden und das Asylrecht ausgehöhlt wird: Die Unterbringung in Turnhallen, ohne jegliche Privatssphäre, die desolate Asylpolitik des Freistaates, das bloße Verwalten von Menschen und nicht zuletzt ein rassistischer Mob, der bis tief in die Mitte der Gesellschaft ragt und seit Monaten Sachsen terrorisiert und vor den Menschen, die Zuflucht suchen, nicht halt macht.
Wir wollen, dass die Menschen die zu uns kommen, ankommen, platznehmen und mit uns zusammenleben. Wir sagen Nein zu Rassismus und Ja zu einem solidarischen Miteinander.
Leipzig nimmt Platz will Brücken schlagen, statt Mauern bauen. Leipzig nimmt Platz will Menschen willkommen heißen. Leipzig nimmt Platz will Rassismus in die Schranken weisen. Leipzig nimmt Platz will Protest gegen Rassisten und Solidarität mit Zufluchtsuchenden.

Ort: Sachsenbrücke im Clara-Zetkin-Park

Flüchtlingen helfen in Leipzig

Politische Meinungsäußerung steht nicht bei vielen hoch im Kurs. Dass gelebte Demokratie nicht nur alle vier Jahre zelebriert wird, zeigen Menschen, die dieser Tage Asylbewerber willkommen heißen und unterstützen. Auch einfache Hilfe bei Organisationsaufgaben und in der Versorgung ist ein Beispiel für Meinungsäußerung, die den für die Region beschämenden Legida-Stimmen gesunden Menschenverstand entgegensetzt.

Hier einige Projekte, die helfen:

Der Flüchtlingsrat sucht nach (volljährigen) Pat_Innen, die helfen durch:

  • Alltagsbegleitung (z.B. Einkaufshilfe)
  • Kultur- und Stadtvorstellung (z.B. Stadtbesichtigungen)
  • Lebenspraktische Unterstützung bei Bezug eigenen Wohnraums (z.B. Wohnungsbesichtigung)
  • Unterstützung beim Spracherwerb (z.B. in Form regelmäßiger Treffen zum Erlernen und Anwenden der deutschen Sprache) oder
  • Suche nach passenden Vereinen für sportliche, musische oder sonstige Aktivitäten.


Die Initiative Willkommen im Kiez sucht und vermittelt (und das gleich in verschiedenen Sprachen) dezentrale Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge. Mit dezentraler Unterbringung wird auch die frühestmögliche gesellschaftliche Teilhabe unterstützt.

Die Initiative Leipzig hilft sammelt Sachspenden für Flüchtlinge.

Ebenso sammeln Fjällsangels und die Initiative Leipzig hilft Flüchtlingen.

Über die Region Leipzig hinaus gibt es in ganz Deutschland Projekte, die Flüchtlinge unterstützen – eine Übersicht gibt es hier.

Der Verlag Langenscheidt hilft mit seiner Kernkompetenz: Ein Arabisch-Deutsches Wörterbuch wurde online zur kostenlosen Nutzung freigegeben und hilft damit der Kommunikation aller miteinander.