Diversity und Kinderliteratur – mit und ohne ausgrenzende Inhalte

Der Kinderbuchmarkt in Deutschland verzeichnet gute Wachstumsraten. Die jährliche Fülle von Neuerscheinungen macht die Auswahl schwierig, sodass viele Eltern gern auf Bekanntes zurück greifen. Verlage kommen diesem Bedarf mit Jubiläumsausgaben entgegen. So erschien 2015 bei Thienemann-Esslinger eine Jubiläumsausgabe von Michael Endes Kinderbuch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“. Dabei wurde laut Verlag das an einer Stelle des Buches vorkommende „N-Wort“ beibehalten. Das Wort kennzeichnet im aktuellen Sprachgebrauch eine herabsetzende und rassistische Haltung gegenüber Schwarzen. Der Verlag ließ verlauten, dass sich der verstorbene Autor nicht mehr äußern könne und man deshalb an der autorisierten Fassung festhalte. Verlage wie Oetinger hingegen ließen diskriminierende Begriffe in Neuübertragungen von Astrid Lindgrens „Pipi Langstrumpf“ streichen. Ob mit der Verlagsentscheidung von Thienemann-Esslinger erneut eine öffentliche Debatte wie im Jahr 2013 in Gang kommt, bleibt abzuwarten.

Alternativen zu Büchern mit ausgrenzenden Inhalten gibt es jedoch inzwischen viele. Eltern finden Kinderliteratur mit emanzipierten Protagonistinnen wie „Prinzessin Wunderbar“ von Astrid Seehaus und Modartis und auch inklusive Sachbücher für Kinder, die kindgerecht Orientierung in einer mehrsprachigen Umgebung bieten. Als ein Beispiel sei hier das im Klett Kinderbuchverlag erschienene „Alle da! Unser kunterbuntes Lebenvon Anja Tuckermann und Tine Schulz genannt.

Orientierung zu Fragen der Ausgrenzung auch beim Thema Kinderbücher geben wir gern ausführlich in einem unserer Workshops.