Muslimfeindlichkeit und Bildungsarbeit

Das Zentrum für Europäische und Orientalische Kultur (ZEOK e.V.) hat eine Broschüre zum Thema „Bildungsarbeit zu muslimischen Lebenswelten und Muslimfeindlichkeit in Ostdeutschland“ herausgegeben. Die Inhalte basieren auf den im Jahr 2015 gesammelten Erfahrungen mit jugendlichen Workshopteilnehmenden, die sowohl einen muslimischen als auch nicht-muslimischem Hintergrund mitbrachten.

In der knapp 50-seitigen Broschüre, die auch eine Methodensammlung enthält, wird zunächst auf den Bedarf solcher Bildungsangebote eingegangen. Der Abschnitt „Muslimfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus“ erläutert, was unter diesen Begriffen verstanden wird und stellt drei Konflikte in den Vordergrund. Dazu gehöre die Wahrnehmung von Menschen muslimischen Glaubens als eine einheitliche Kategorie, ohne innerreligiöse Differenzierung oder individuelle Unterschiede. Speziell für die ehemalige DDR gelte außerdem eine grundlegende Skepsis gegenüber Religionen, sodass hier im Rahmen einer Annäherung eine noch größere Hürde zu überwinden sei. Ein drittes Vorurteil bestehe in der Stigmatisierung muslimischer Menschen und der in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund als nicht-deutsch.

Wie Bildungsarbeit hier vermittelnd tätig werden kann, spiegelt nicht nur der Titel der Broschüre „Mich hat überrascht, dass manche so denken wie wir“ wider. Auch die enthaltene Methodensammlung zeigt anhand von sechs ausführlich erläuterten Übungen auf, welche Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Gegenüber angestoßen werden können.

Zeok e.V. ist seit 2004 in Leipzig aktiv. „Mich hat überrascht, dass manche so denken wie wir“ (2015) kann auf der Webseite des Vereins als PDF heruntergeladen oder bestellt werden.

www.zeok.de