Spendenlauf für Flüchtlingskinder

Am Freitag den 9. Oktober 2015 findet zwischen 14:00 und 16:00 Uhr ein Spendenlauf zur Unterstützung von Flüchtlingsfamilien statt.

Organisiert wird der Lauf von der International School Leipzig, deren Campus in der Könneritzstr. 47 den Startpunkt der Strecke darstellt. Mitmachen können alle die Lust haben. Für 10,- Euro erhalten Teilnehmende eine Startnummer für den Lauf, der durch den nahegelegenen Park führt.

Im Anschluss laden ein Kuchenbuffet, Live-Musik und heiße Getränke dazu ein noch ein wenig zu verweilen.

Eindrücke von der Demokratiekonferenz 2015

Ende September waren wir auf der 4. Internationalen Demokratiekonferenz in Leipzig und wollen euch hier ein paar von unseren Erlebnissen schildern.

Zwei Tage lang haben sich etwa 350 Jugendliche mit dem Thema Demokratie auseinandergesetzt. Mit einem Workshopmix zu sechs verschiedenen Themenbereichen, hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich je nach eigenem Interessenschwerpunkt an der Konferenz zu beteiligen. Allein für den Bereich Asyl und Migration gab es neben unserem Workshop zwei weitere, von der Stiftung Friedliche Revolution und Amnesty International durchgeführte Angebote. Am liebsten hätten wir selber in den einen oder anderen Workshop reingeschnuppert.

Trotz erhöhtem Geräuschpegel – fast alle Workshops fanden parallel in einem großen Saal statt – haben sich unsere Teilnehmer_innen super beteiligt. Neben einem Quiz zum Thema Migration gab es unter anderem die Möglichkeit, bei einem Spiel mitzumachen, das die Vielfalt, aber auch ungleiche Handlungsmöglichkeiten von Menschen in unserer Gesellschaft beleuchtet. Am zweiten Konferenztag konnten wir durch verschiedene Beispiele eine angeregte Diskussion darüber anregen, was einen interkulturellen Konflikt ausmacht und wie man damit umgehen kann.

Wir hatten sehr viel Spaß mit unserer Gruppe und wollen uns an dieser Stelle nochmal für eure Teilnahme bedanken! Wir hoffen, dass ihr ein paar schöne Erinnerungen und Anregungen mit nach Hause nehmen konntet.

Interessierte können sich auf der Webseite der Demokratiekonferenz einen Eindruck von der Atmosphäre der Konferenz verschaffen.

Diversity Training auf der 4. Internationalen Demokratiekonferenz

Am 25. und 26. September 2015 findet die 4. Internationale Demokratiekonferenz in Leipzig statt. Unter dem Motto „Wir sind Demokratie! Jugend und Politik im Dialog“ nehmen über 350 Jugendliche an 16 verschiedenen Workshops teil. Zur Auswahl stehen die Themenkomplexe Gesellschaft im Wandel, Jugendbeteiligung, Digitale Welt, Baustelle Demokratie, Umweltbewusstsein und Asyl & Migration. Auch wir sind mit dem Workshop „Hiergeblieben! Vielfalt gestalten“ dabei und schon gespannt darauf, welche Diskussionen und gemeinsamen Ideen auf der Konferenz entstehen werden!

Brückenfest „Willkommen in Leipzig“ am 19. September 2015

ankommen.platznehmen.zusammenleben

„Leipzig nimmt Platz“ veranstaltet am 19. September ein Fest auf der Sachsenbrücke. Im Kontext von Migration und Flucht soll mit Musik, Infoständen, Kleinkunst, Spendensammlung und gastronomischen Angeboten der Brückenschlag gemeinsam gelingen. Wir wollen alle Menschen in Leipzig für die Brisanz des Rassismus sensibilisieren und wieder zur breiten Beteiligung am Protest aufrufen.

Das Grundrecht auf Asyl ist nicht verhandelbar. Die Menschenrechte sind nicht verhandelbar. Dennoch erleben wir in Leipzig und Sachsen seit Wochen, wie Menschenrechte beschnitten werden und das Asylrecht ausgehöhlt wird: Die Unterbringung in Turnhallen, ohne jegliche Privatssphäre, die desolate Asylpolitik des Freistaates, das bloße Verwalten von Menschen und nicht zuletzt ein rassistischer Mob, der bis tief in die Mitte der Gesellschaft ragt und seit Monaten Sachsen terrorisiert und vor den Menschen, die Zuflucht suchen, nicht halt macht.
Wir wollen, dass die Menschen die zu uns kommen, ankommen, platznehmen und mit uns zusammenleben. Wir sagen Nein zu Rassismus und Ja zu einem solidarischen Miteinander.
Leipzig nimmt Platz will Brücken schlagen, statt Mauern bauen. Leipzig nimmt Platz will Menschen willkommen heißen. Leipzig nimmt Platz will Rassismus in die Schranken weisen. Leipzig nimmt Platz will Protest gegen Rassisten und Solidarität mit Zufluchtsuchenden.

Ort: Sachsenbrücke im Clara-Zetkin-Park

Flüchtlingen helfen in Leipzig

Politische Meinungsäußerung steht nicht bei vielen hoch im Kurs. Dass gelebte Demokratie nicht nur alle vier Jahre zelebriert wird, zeigen Menschen, die dieser Tage Asylbewerber willkommen heißen und unterstützen. Auch einfache Hilfe bei Organisationsaufgaben und in der Versorgung ist ein Beispiel für Meinungsäußerung, die den für die Region beschämenden Legida-Stimmen gesunden Menschenverstand entgegensetzt.

Hier einige Projekte, die helfen:

Der Flüchtlingsrat sucht nach (volljährigen) Pat_Innen, die helfen durch:

  • Alltagsbegleitung (z.B. Einkaufshilfe)
  • Kultur- und Stadtvorstellung (z.B. Stadtbesichtigungen)
  • Lebenspraktische Unterstützung bei Bezug eigenen Wohnraums (z.B. Wohnungsbesichtigung)
  • Unterstützung beim Spracherwerb (z.B. in Form regelmäßiger Treffen zum Erlernen und Anwenden der deutschen Sprache) oder
  • Suche nach passenden Vereinen für sportliche, musische oder sonstige Aktivitäten.


Die Initiative Willkommen im Kiez sucht und vermittelt (und das gleich in verschiedenen Sprachen) dezentrale Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge. Mit dezentraler Unterbringung wird auch die frühestmögliche gesellschaftliche Teilhabe unterstützt.

Die Initiative Leipzig hilft sammelt Sachspenden für Flüchtlinge.

Ebenso sammeln Fjällsangels und die Initiative Leipzig hilft Flüchtlingen.

Über die Region Leipzig hinaus gibt es in ganz Deutschland Projekte, die Flüchtlinge unterstützen – eine Übersicht gibt es hier.

Der Verlag Langenscheidt hilft mit seiner Kernkompetenz: Ein Arabisch-Deutsches Wörterbuch wurde online zur kostenlosen Nutzung freigegeben und hilft damit der Kommunikation aller miteinander.

Diversity und Kinderliteratur – mit und ohne ausgrenzende Inhalte

Der Kinderbuchmarkt in Deutschland verzeichnet gute Wachstumsraten. Die jährliche Fülle von Neuerscheinungen macht die Auswahl schwierig, sodass viele Eltern gern auf Bekanntes zurück greifen. Verlage kommen diesem Bedarf mit Jubiläumsausgaben entgegen. So erschien 2015 bei Thienemann-Esslinger eine Jubiläumsausgabe von Michael Endes Kinderbuch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“. Dabei wurde laut Verlag das an einer Stelle des Buches vorkommende „N-Wort“ beibehalten. Das Wort kennzeichnet im aktuellen Sprachgebrauch eine herabsetzende und rassistische Haltung gegenüber Schwarzen. Der Verlag ließ verlauten, dass sich der verstorbene Autor nicht mehr äußern könne und man deshalb an der autorisierten Fassung festhalte. Verlage wie Oetinger hingegen ließen diskriminierende Begriffe in Neuübertragungen von Astrid Lindgrens „Pipi Langstrumpf“ streichen. Ob mit der Verlagsentscheidung von Thienemann-Esslinger erneut eine öffentliche Debatte wie im Jahr 2013 in Gang kommt, bleibt abzuwarten.

Alternativen zu Büchern mit ausgrenzenden Inhalten gibt es jedoch inzwischen viele. Eltern finden Kinderliteratur mit emanzipierten Protagonistinnen wie „Prinzessin Wunderbar“ von Astrid Seehaus und Modartis und auch inklusive Sachbücher für Kinder, die kindgerecht Orientierung in einer mehrsprachigen Umgebung bieten. Als ein Beispiel sei hier das im Klett Kinderbuchverlag erschienene „Alle da! Unser kunterbuntes Lebenvon Anja Tuckermann und Tine Schulz genannt.

Orientierung zu Fragen der Ausgrenzung auch beim Thema Kinderbücher geben wir gern ausführlich in einem unserer Workshops.

Petition für Bundesteilhabegesetz


Im Sozialstaat soll Menschen mit Behinderungen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, auch am Berufsleben, ermöglicht werden. Durch die Bereitstellung einer Assistenz geschieht dies, viele gehen arbeiten, gründen Unternehmen und gestalten die Gesellschaft mit. Geld dürfen sie damit aber nicht wirklich verdienen. Durch die Bestimmungen des Sozialgesetzbuches wird auch jegliche Vermögensbildung verhindert – und damit eine effektive Vorsorge gegen Altersarmut. Die Gesetzeslage verhindert jedoch nicht allein den finanziellen Anreiz für ein erfolgreiches Studium und Berufsleben. Auch im Privaten sorgt sie für Benachteiligung, denn Lebenspartner der Betroffenen werden mit ihrem Vermögen und Verdienst mit veranschlagt – was die Partnersuche erheblich erschwert. Aus diesen Gründen rufen Aktivisten wie Raúl Krauthausen (Sozialhelden e.V., verantwortlich für innovative Projekte wie wheelmap.org) zur Zeichnung folgender Petition auf:

 

„Von Action bis Zivilcourage“

Statt auf die derzeit so verbreiteten Brandanschläge auf Flüchtlingsheime, wollen wir an dieser Stelle auf ein Projekt aufmerksam machen, dass sich im weitesten Sinne für die Prävention eben solcher Anschläge einsetzt: Die Vielfalt-Mediathek des IDA e.V.

Die Vielfalt-Mediathek beinhaltet dabei nicht nur Publikationen des IDA e.V., sondern stellt Bildungsmaterialien diverser, bundesweit aktiver Initiativen zu Verfügung. Der Sitz der Vielfalt-Mediathek ist zwar in Düsseldorf, doch können alle Medien auf Bestellung zugesendet oder direkt von der Seite heruntergeladen werden.

Insgesamt hält die Mediathek über 2000 Bildungsmaterialien, zu Themen wie Flucht & Asyl, Rechtsextremismus, Demokratie & Toleranz oder Arbeiten in der Migrationsgesellschaft, zur Ausleihe bereit.

www.vielfalt-mediathek.de

Petition fordert Verbot fremdenfeindlicher Demonstrationen vor Flüchtlingsheimen

Die Organisation change.org ruft unter dem #HeimeOhneHass dazu auf, von den Innenministern der Bundesländer ein Verbot fremdenfeindlicher Demonstrationen vor Flüchtlingsheimen zu fordern.

Tatsächlich ist das Versammlungsrecht kein unbegrenztes Recht, es gilt unter Abwägung anderer Rechtsgüter. Flüchtlinge, die vor Krieg und Terror geflohen sind, werden durch die Demonstrationen erneut traumatisiert und verängstigt. Von einem Verbot erhoffen sich die Organisatoren der Petition neben der besseren Wahrung von Persönlichkeitsrechten der Flüchtlinge in ihrem privaten Umfeld auch eine Abnahme fremdenfeindlicher Übergriffe.

Bisher zeichneten bereits über 36.000 Personen die Petition.

Hintergrundinformationen zum Thema Flüchtlinge und Asyl bietet ein aktueller Faktencheck der Bundeszentrale für politische Bildung und das neue Heft des Fluter: Thema Flucht, ebenfalls bei der bpb.